Google-Docs wird von der überwiegenden Mehrzahl der Nutzer nur als eine Light-Version von Microsofts Office bzw. OpenOffice angesehen.
Ein erster großer Unterschied zu den o.g. Produkten ist, die Verfügbarkeit im Netz (Online) und als Folge, die Möglichkeit das mehrere User fast in Echtzeit an Dokumenten arbeiten können.
Auch Online-Anbieter wie z.B. Zoho werden gerne als Alternative angesehen.
Insgesamt gesehen, irrt auch hier wieder mal die große Masse ...
Die Mischung aus grundlegender technologischer Inkompetenz, Tunnelblick und Scheuklappen-Denken (fehlender Perspektivwechsel) sowie begrenzter Kreativität sind nicht zu übersehen ;-).
Das betrifft leider auch die Fachpresse ...
Google Docs bietet einzigartige Funktionen und Möglichkeiten an, die die anderen Anbieter nicht haben bzw. überhaupt nicht anbieten können.
Nun, zur Statistik der bei Blogger.com gehosteten Blogs.
Die Daten wurden mittels Spreadsheet-Funktionen (Tabellenkalkulation) von Google Docs ermittelt.
D.h. nicht per Copy&Paste nur in Tabellen eingefügt, sondern durch Zugriff auf die Quellseiten automatisch ermittelt und in entsprechende Tabellen übertragen.
Die Quellseiten sind die Profil-Einträge der Blogger-Autoren, sofern sie von diesen vorgenommen wurden.
Ich habe nur den Eintrag zum Land per Länder-Code ausgelesen.
Wer bei Blogger einen Blog betreibt, braucht bloß mal auf der Profilseite auf sein eingetragenes Land zu klicken. Dort sieht er die Gesamtanzahl an Blogs, die das Land auch eingetragen haben.
Geht mit jedem Eintrag den man in seinem Profil gemacht hat: Musik, Filme, Ortsnamen usw.
Wenn ein Blogger keine Profileintrag in seinem Blog vorgenommen hat, können auch keinen Zahlen ermittelt werden.
Einträge die ein bewusst/unbewusstes eingetragenes falsches Land enthalten, verfälschen natürlich die Länderbezogene Statisik.
Ob per FTP selbst gehostete Blogs in den Blogger-Zahlen mit aufgenommen werden, weiß ich nicht.
Der Stand zum 31.12.2008 ergab:
Weltweit gibt es mindestens (!) 12.380.214 Blogspot-Blogs in 246 Ländern!
(als Vergleich: Wordpress.com hatte am gleichen Tag 5,13 Millionen Blogs gehostet)
Deutschland ist mit seinen 161.000 Blogspot-Blogs nicht gerade ein Schwergewicht.
Die Schweiz schlägt seine Nachbarn aus Österreich :-).
Anmerkung: Die Zahlen sollte man mehr als Richtschnur sehen.
Ein Google-Map-Gadget mit den Ländern und den jeweiligen Blog-Zahlen habe ich auch erstellt.
Da aber bei 246 Ländern die Ermittlung und Anzeige der Karte zu lange dauert, hier nur ein Screenshot zur Map:
Eine zugehörige Grafik fehlt auch nicht:
Mittels Google Text und Tabellen werden auch automatisch Statistiken zur Einwohnerzahl und Anzahl der Internet-User zum jeweiligen Land ermittelt.
Die zugehörigen Datenquellen sind das CIA-Factbook (Einwohner) - ja genau die CIA - und für die Internetuser die englische Wikipedia.
Das erklärt auch, warum in der Tabelle die englischen Länderbezeichnungen gewählt werden musste.
Leider sind die Formate auf den Quellseiten nicht sauber durchgeführt worden.
Z.T. wird nicht die Einwohnerzahl sondern die Einwohnerzahl pro Km² ausgegeben.
Wie man hoffentlich auf den ersten Blick erkennen kann, ist Google Docs alles andere als nur eine abgespeckte Version von Excel etc.
Die Möglichkeiten gehen noch viel weiter und beeinhaltet u.a. die Fähigkeit, dass man per API die Tabellenkalkulation auch als externe Datenbank nutzen kann.
Google hat mit Google-Docs ein ziemlich scharfes Messer an den Start gebracht!
Kurz für die techn. Interessierten:
Die Ermittlung der Blogspot-Blogs erfolgt mittels der ImportXML-Function und XPath.
Die Zahlen zu den Einwohnern und Internet-Usern, per GoogleLookup-Funktion (war erst mal einfacher).
Leider sind z.Z. nur 50 Import-Aufrufe pro Tabelle möglich, deshalb benötigte ich zur Ermittlung der Blog-Anzahl, fünf Tabellen plus Übersichtstabelle.
An dem ein oder anderen muss Google auch noch technisch nachbessern.
Zum (Rapid) Prototyping und für kleinere Anwendungen ist Google-Text und Tabellen ein guter Startpunkt und eine Ergänzung zum Thema Mashups etc.
An einen Erfahrungsaustausch mit anderen zu den Google-APIs und sonstigen Developer-Technologien, bin ich immer interessiert.
4 Kommentar(e) zum Beitrag:
Sehr beeindruckend die Amilander blogspot blogger.
Günter, die Amis sind eben die Praktiker. Die Handeln und ziehen ihren praktischen (auch finanziellen) Nutzen, wo wir Deutsche - aber auch insgesamt die Europäer - nachdenken, theoretisch verbessern und erst mal Projekte zur Grundlagenforschung starten ;-).
Für mich ist eher interessant an der Blog-Statistic, dass sich auch daran zeigt und wiederspiegelt, dass bestimmte Länder wie z.B. Indien aber auch Indonesien massiv ins (Internet)Technologie-Geschäft einsteigen.
Was ist jetzt die Funktion, die andere Tabellenkalkulationen nicht haben können? Datenquellen einbinden geht in OpenOffice.org jedenfalls auch mit wenigen Klicks.
@netAction
Vergleichst du jetzt nicht Äpfel mit Birnen?
Google Docs ist eine Webanwendung und kein lokal installiertes Programm.
Z.B. GoogleLookup() greift auf Ergebnisse der Google-Suchmaschinen(Plural)zu.
GoogleTranslate() übersetzt in dutzenden Sprachkombinationen und nutzt dazu den Google-Übersetzungsdienst.
PDF-Viewer (aus Google Docs) zum einbinden auf jeder Website oder per Direktaufruf.
Einfaches auslesen von HTML-Tabellen und Listen mit ImportHTML oder Feeds mit ImportFeed oder XML.
Docs und Blogger arbeiten zusammen, z.B. als Editor-Ersatz. Nicht per Copy&Paste ;-).
Das gesamte Google-System ist modular aufgebaut bzw. wird es noch.
Simpler Funktionsaufruf mit Parameter, keine zahlreichen Klicks oder aufwändige VBA-Scripts.
Für Anfänger ohne Programmierkenntnisse hervorragend gemacht.
Mit Google Apps Scripts (serverseitiges JS) geht noch sehr, viel mehr und komplexer.
Leider nicht in der Standard-Version von Docs.
Ich binde ganz simple meinen Output in eine Website ein.
Mit Blogger und Google Sites, kostenlos auf einer der leistungsfähigsten Web-Infrastrukturen die man kriegen kann, setze ich Docs-Ergebnisse rein.
Ob da 100, 1000 oder 10.000 Leser pro Stunde kommen, egal.
Die meisten privaten Webspaces/Server machen da längst schlapp.
Es lohnt sich wirklich, etwas Zeit in Google Docs bzw. diverse Google APIs zu stecken.
Ich betrachte Google Docs weniger als Office-Variante sondern mehr als ein Entwickler-Tool.
Noch ist nicht alles so wie ich mir das vorstelle, aber Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
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